Herzbericht Update 2025

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Handlungsbedarf und Versorgungslücken (lt. Herzbericht 2025 und KI)

Der Herzbericht 2025 zeigt trotz positiver Entwicklungen (z. B. sinkende Sterblichkeit, bessere Diagnostik) deutliche Handlungsbedarfe auf. Zentrale Punkte sind:


1. Prävention und Risikofaktoren

  • Lebensstil: Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Rauchen sind weiterhin die Haupttreiber für Herzkrankheiten.
  • Diabetes: Der Anteil von Herzpatienten mit Diabetes mellitus steigt – das verschlechtert Prognosen erheblich.
  • Handlungsbedarf:
    • Konsequente Umsetzung von Präventionsprogrammen (Bewegung, Ernährung, Raucherentwöhnung).
    • Stärkere Förderung von primärpräventiven Screenings in Hausarztpraxen (z. B. Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterinkontrollen).

2. Früherkennung und Diagnostik

  • Neue Möglichkeiten: Mit der Kostenübernahme der Koronaren CT-Angiographie (CCTA) durch die GKV ist die Diagnostik deutlich verbessert worden.
  • Problem: Es gibt noch zu wenig Zentren, die diese Methode regelhaft anbieten.
  • Handlungsbedarf:
    • Flächendeckender Ausbau der CCTA-Diagnostik.
    • Schnellere Zuweisung von Risikopatient:innen durch Hausärzte.
    • Nutzung digitaler Tools (Telemedizin, KI-Auswertung) zur besseren Risikostratifizierung.

3. Krankenhausversorgung

  • Zahlen steigen: Trotz sinkender Sterblichkeit nehmen die Krankenhausaufnahmen (1,63 Mio. Fälle 2023) zu.
  • Gründe: Demografie, mehr Diagnosen in früheren Stadien, verbesserte Zugänglichkeit.
  • Problem: Die Belastung der Kliniken wächst, und es gibt regionale Unterschiede in der Versorgungsdichte (z. B. Kardiologie, Katheterlabore).
  • Handlungsbedarf:
    • Sicherung der 24/7-Herzinfarktversorgung in allen Regionen.
    • Ausbau oder Stabilisierung von spezialisierten Herzzentren, besonders in strukturschwachen Gebieten.
    • Verbesserung der sektorübergreifenden Zusammenarbeit (Krankenhaus ↔ Hausarzt ↔ Reha).

4. Herzinsuffizienz und Nachsorge

  • Herzinsuffizienz bleibt eine der Hauptursachen für wiederholte Krankenhausaufenthalte.
  • Problem: Oft unzureichende Nachsorge nach Klinikentlassung.
  • Handlungsbedarf:
    • Einführung eines disease management program (DMP) für Herzinsuffizienz (bisher gibt es keins wie für Diabetes oder COPD, übrigens auch nicht für den Herzinfarkt).
    • Stärkung der Telemedizin (Telemonitoring bei Herzschwäche ist seit 2021 GKV-Leistung, wird aber noch zu wenig genutzt).
    • Mehr strukturierte Patientenschulungen und Angehörigenberatung.
    • Spezial-Herzgruppen (HIG)

5. Rehabilitation

  • Defizit: Nur ein Bruchteil der Patient:innen erhält eine angemessene kardiologische Reha nach Herzinfarkt, Bypass-OP oder ICD-Implantation.
  • Folge: Höhere Rückfall- und Sterberaten.
  • Handlungsbedarf:
    • Verbindliche Zuweisung zur Reha nach Klinikaufenthalt („Reha-Automatik“).
    • Ausbau wohnortnaher Reha-Angebote.
    • Nutzung digitaler Reha-Programme (z. B. App-gestützte Herzsportgruppen).
    • Bessere Zuweisungsregelung der ambulanten Versorgung in den aktiven Herzgruppen

6. Regionale Unterschiede

  • Sterblichkeit beim akuten Herzinfarkt unterscheidet sich teils stark zwischen Bundesländern.
  • Problem: In ländlichen Regionen längere Wege zum nächsten Herzkatheterlabor.
  • Handlungsbedarf:
    • Ausbau von Rettungsdienst-Ketten (z. B. Notarzt mit Tele-EKG).
    • Flächendeckende Netzwerke zwischen kleineren Krankenhäusern und Maximalversorgern (Herzzentren).

7. Internationale Vergleichsperspektive

  • Deutschland liegt bei der Lebenserwartung noch hinter Westeuropa zurück (Männer ca. –1,7 Jahre, Frauen –1,4 Jahre).
  • Problem: Hierzulande wird mehr behandelt als vorgebeugt.
  • Handlungsbedarf:
    • Stärkerer Fokus auf bevölkerungsweite Prävention (z. B. Ernährungskampagnen, Zucker- und Tabakpolitik).
    • Verbesserung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung.

Fazit: Der Handlungsbedarf ist am größten bei Prävention, regionaler Gleichheit in der Akutversorgung, konsequenter Nachsorge bei Herzschwäche sowie einer besseren Ausschöpfung der Reha-Möglichkeiten.

dieser Beitrag wurde erstellt mit KI – nach oben