Herz-Aktiv-Tag 4.5.2024

zu den Vorträgen…

„Moderne Therapiekonzepte bei Herz-Kreislauferkankungen“

Auch 2024 hat HGS wieder einen Herz-Aktiv-Tag HAT veranstaltet, der sich sowohl an unsere Patienten und deren Angehörige wie auch an die Übungsleiter (ÜL) unserer Herzgruppen (B-Lizenz „Sport in der Reha/Sport in Herzgruppen“) wendete. Der HAT 2024 ist eingebettet in den Herz-Aktiv-Monat der DGPR, der sich im Mai 2024 Spezialthemen der Herzgruppenarbeit widmet.

Im HAT-Programm im Klinikum der Stadt Saarbrücken wurden zwei Referatbereiche angeboten: Patientenseminar, ÜL-Seminar. Es wurde in beiden um moderne Therapiekonzepte bei Herz-Kreislauferkrankungen (akut und in der Reha) berichtet, die im ÜL-Abschnitt vertieft wurden. Die Vorträge sind online.

Programm,Thematik, Resumee

Übersicht

Kompetente und fachkundige Referenten haben u.a. diese Themenkreise behandelt

  • Aspekte der körperlichen Aktivität als einem Hauptbestandteil der primären und sekundären Prävention,
  • Thematik neuer medikamentöser Therapien
  • Neues zum Herzkreislaufrisiko, Vorgaben einer dauerhaften Lebenstil-Änderung (lifestyle change)

Patientenseminar

  • Referat 1: Dr. Schlickel
    Sport – Bewegungstraining – Körperliche Aktivität
  • Referat 2: Prof. Custodis
    Aktuelle Therapien der Herzinsuffizienz
  • Referat 3: Dr. Fatima Goudjil
    Gesundheitskompetenz in der Herz-Kreislaufprävention: Vom Wissen zum Handeln – eine Online Ressource
  • Referat 4: Prof. G. Hennersdorf
    Prävention als therapeutisches Konzept: Neue Aspekte der Arbeit mit Herz-Kreislauf-Risikofaktoren.

Fortbildungsseminar f. Übungsleiter

  • Referat 5: Dr. Markus Schwarz
    Neue Aspekte zu Wirkmechanismen und Dosierungsempfehlungen körperlicher Aktivität in der Sekundärprävention
  • Referat 6; Dr. Martin Schlickel
    Körperliche Aktivität bei Rhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern
  • Referat 7: Dr. Chr. Kaczmarek
    Motivation zum Sporttreiben in der Primär-und Sekundär-Prävention
  • Referat 8: Dr. Irene Özbek fiel aus persönlichen Gründen aus.
    Motivation zur Lebensstil-Änderung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Referat 9: Robin Küsters
    Körperliche Aktivität und Training bei Herzinsuffizienz
  • Referat 10: Helmut Röder
    Situation der Herzgruppen im Saarland und allgemeine gesundheitspolitische Entwicklungen
  • Ausgabe der Zertifikate

Es war eine interessante und fachlich hochkompetente Veranstaltung, die sehr gut besucht war. Im Zusammenhang mit der Begrüßung durch Prof. Custodis und den Ärztlichen Direktor des Klinikums Dr. Braun sprach Gesundheitsminister Dr, Jung sein Grußwort. Dabei nahm er Bezug auf die besondere positive Rolle der Herzgruppen im Saarland für die Volksgesundheit. Er sprach sich dafür aus, auch von Regierungsseite die saarländischen Herzgruppen mehr in das öffentliche Bewusstsein einzubetten.

Das Patientenseminar nun brachte viele wertvolle Informationen, die vom so wichtigen Bewegungstraining und ihrer Unterscheidung zu Sport und körperlicher Aktivität über das Thema Herzinsuffizienz bis zu teils sehr beuruhigenden, aber auch modernen Aspekten der Arbeit mit den kardiovaskulären Risikofaktoren reichte.
Gerade letztere werden aktuell durch Klimawandel und Umweltverschmutzung (Mirkoplastik im Gefäßendothel!) in eine neue Sichtweise gebracht. Dr. Schlickel diskutierte den aus sportmedizinischer Sicht bedauerlichen und gerade in der kardiologischen Praxis weitgehenden Verzicht auf das “gute alte” Belastungs-EKG: Das ist eigentlich unverzichtbar und kann gerade für die Rehabilitation wichtige und personalisierte Informationen generieren.

Die Übungsleiter-Fortbildung mit ÜL-Zertifikatvergabe (leider nicht als Wissens- sondern nur als Anwesenheitskontrolle) war ebenfalls von hohem Niveau. Hier ging es um die praktische Arbeit in den Herzgruppen, die von Dr. Schwarz dargestellt wurde, und um die Motivation der Teilnehmer zu externer körperlicher Arbeit, die leider bei den Herzgruppenteilnehmern zu wünschen übrig läßt. Unsere Pedelecstudie konnte diesen Effekt solcher Zusatzaktivitäten sehr gut demonstrieren.

Die Veranstaltung war also eine “runde Sache” und sollte bald wiederholt werden, auch um den beklagenswerten Mangel an ÜLs möglichst schnell zu aufzubessern.