1786

Heberden und Holzhacken
H. war ein britischer Arzt und Internist, der sich mit vielen Erscheinungsformen von Krankheiten befasste, so z.B. mit den arthrotischen Verformungen der Finger, den sog.Heberden’schen Knötchen. Er empfahl Herzkranken keine Schonung, sondern im Gegenteil Holzhacken bei Angina pectoris – was heute doch eher ungebräuchlich sein sollte. Wikipedia…
1953

Terraintherapie n. Oertel
Initiator war Max Joseph Oertel 1882.
1953 wurde dieses Terrain- und Bewegungskonzept durch Dr. Peter Beckmann, Sohn des Malers Max Beckmann, in der Klinik Ohlstadt für die Rehabilitation von Herzkranken entwickelt. Sein Oberarzt Dr. Christian de Werth gründete 1959 auf der Basis der Beckmann-Therapie die Kurklinik Schwangau im Ortskern von Schwangau.
1955

Viktor Gottheiner
Gottheiner gründete den „Verband zur Wiederherstellung Herz- und Kreislaufkranker“ in Israel. G. war deutscher Jude, entkam dem Holocaust und emigrierte 1948 in den neuen Staat Israel.
1957

Schonung bei Herzkrankheiten (G. Schettler)
In dieser Zeit war es Lehrmeinung insbesondere des Heidelberger Internisten und Arteriosklerose-Forschers Gotthard Schettler, dass ein Herzinfarkt möglichst über 4-6 Wochen nicht mobilisiert werden sollte – Schonung statt körperlicher Aktivität.
S. war übrigens in der NS-Zeit engagierter Anhänger und Parteimitglied. Über ein Spruchkammerurteil ist nichts bekannt.
1958

Reha-Verein
Gründung eines deutschen Vereins für Rehabilitation (Vorläufer der DGPR), der sich speziell mit der Reha von Herzinfarkten befasste.
1965

Allgemeinarzt Dr. med. Hartmann
Gründung einer Herzgruppe in Schorndorf/Bayern mit gymnastischen Übungen
1971
Hamburger Modell n. Donat, Krasemann, Ilker
E.O. Donat, K. Krasemann, B. Ilker gründeten eine Herzgruppe mit einem Hamburger Großverein. Die wesentlichen Punkte dieses Modells sind auch heute noch aktuell und beruhen auf beruflichen Wiedereingliederungen nach verschiedenen Erkrankungen.
Krasemann war Mitgründer der Hamburger Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen und war von 1971 bis 1992 deren Vorsitzender. Er war maßgeblich an der Entwicklung des „Hamburger Modells der kardiologischen Rehabilitation“ beteiligt.
1974

Hollmann und das Kölner Modell
Professor Wildor Hollmann war der Leiter der Sporthochschule Köln und startete zusammen mit seinen Kollegen Lagerström und Rost das sog. Kölner Modell, das erstmalig den Zusammenhang zwischen akuter, postakuter und ambulanter Rehabilitation herzustellen versuchte.
In den 1960er Jahren revolutionierte er die Herzinfarkttherapie als er herausfand, dass es die Rehabilitation der frisch operierten Patienten enorm verbessert, wenn sie sich möglichst schnell wieder bewegen. Das Herz-Kreislaufsystem profitierte derart, dass die Medikamentengabe reduziert und die Patienten früher entlassen werden konnten. Insbesondere Hollmanns US-amerikanische Kollegen lehnten diesen Ansatz jahrelang ab und hielten fest an dem Dogma der wochenlangen Bettruhe. Nach elf Jahren Forschung erkannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Hollmanns Therapie an. Seitdem ist das „Kölner Modell“ weltweit unumstritten.
1978

Zahl der Herzgruppen nimmt zu.
1978 gab es immerhin bereits 83 AHGs bundesweit.
1978

Herzgruppen im Saarland
Zwei erste AHG nahmen in diesem Jahr im Saarland ihre Arbeit auf: St. Ingbert und Völklingen. Auf dem Bild Mitglieder dieser Völklinger Gruppe des TV Völklingen: v.li. unbekannt, unbekannt, Hennersdorf, Gold, Cartus, unbekannt… Die Besonderheit dieser Gruppe war ein wissenschaftlich begleitetes Schwimmtraining in einem angegliederten Hallenbad.
Festschrift z. 10jährigen Bestehen der Gruppe
1979
ArGe Reha
Gründung einer Saarländischen Arbeitsgemeinschaft (ArGe) für Rehabilitation.
Vorstand:
Prof. Dr. Ludwig Bette, Uni Homburg
Dr. Reiner Flöthner, St. Ingbert
Dr. Joachim Buder, LVA
Hans Schneider, SBS und
Werner Cartus, STB und TV Völklingen
1987
Ausbildungsgang Herz-Übungsleiter
Für diese Gruppen wurde ein spezieller Übungsleiter (ÜL) eingerichtet. In diesem Jahr Beginn der ÜL-Ausbildung im Saarland, Lizenz B „Herzsport“.
1990
Gründung DGPR
Gründung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation als übergeordnetes Organ der Herzgruppen (eigentlich war es keine Gründung sondern eine Umbenennung und Neufassung der Satzung der AG kardiologische Prävention und Rehabilitation bei gleicher Mitgliedschaft)
1990
ArGe tritt in die DGPR ein
Saarland: Eintritt der ArGe in die DGPR; die ArGe wird Mitglied
1991

Umbenennung
Umbenennung der ArGe in Herzgruppen Saar e.V. (HGS) mit einer eigenen Website: https:// herzgruppensaar.de
2019
Herzinsuffizienzgruppe (HIG)
Die DGPR führt als als besondern Risikogruppe die Herzinsuffizienzgruppe als Spezialgruppe mit verpflichtender Arztpräsenz ein.
2021
Herzgruppen bundesweit
In diesem Jahre gibt es mehr als 6000 AHGs mit mehr als 120.000 Mitgliedern. Es deuten sich jedoch Probleme an: Mangel an Übungsleitern.
Vergütungsverhandlungen wurden durchgeführt. Die Übungsstunde wird derzeit mit 10,51 € vergütet.
2023

Herzgruppen Saarland
Derzeit sind mehr als 100 AHGs im Saarland mit mehr als 2000 Mitgliedern aktiv. Bis 2025: 1. Vors. Dr.Schlickel, vorm. Chefarzt Rehaklinik Weiskirchen. 2. Vors. Helmut Röder, ÜL und Geschäftsführer.
Auf der MGV v. 2025 wurde folgender Vorstand gewählt:
Erster Vors. Prof. Dr. med. Florian Custodis (CA Kardiologie Winterberg-Klinikum Saarbrücken)
Zweiter Vors. Wolfgang Baltes (Fachwart Notfallwesen)
Geschäftsführer: Robin Küsters
Schatzmeister: Emil Kos
2024

Das Digitalprojekt
Um die Arbeit der Herzgruppen des Saarlandes effektiver zu gestalten und gleichzeitig eine Datenbank mit den aktuellen Daten der Herzgruppen und der Teilnehmer zu bilden, entschloss sich HGS, den Weg von der analogen papiergebundenen Datensammlung zur digitalen Welt zu gehen. Eine IT-Website ist eingerichtet und enthält die analogen und die bisher erstellten digitalen Formulare. In Verbindung mit diesem Projekt wurde auch ein Schwesterprojekt E-Learning gestartet.