Entwicklung der Herzgruppen in Deutschland

Quelle https://www.bonner-herzsport.de/

Ein KI-gestützter Beitrag (ChatGPT)

1. Einleitung: Bedeutung von Herzgruppen (AHG)

Herzgruppen sind seit Jahrzehnten ein tragender Bestandteil der kardiologischen Rehabilitation am Wohnort in Deutschland. Sie bieten Herzpatienten nach Krankenhausaufenthalten und Rehabilitation ein kontrolliertes, langfristiges Bewegungs- und Betreuungskonzept unter ärztlicher Aufsicht. Die Teilnahme richtet sich zwingend nach der individuellen Belastbarkeit (70 Watt mit Aufnahme in einer Trainingsgruppe, <70 Watt oder weniger mit Aufnahme in eine Übungsgruppe).
Dabei fördern sie nicht nur körperliche Fitness, sondern wirken sich auch positiv auf psychosoziale Faktoren aus – wie Selbstwirksamkeit, soziale Integration und Lebensqualität. Es gibt vier Säulen der Herzgruppenarbeit. Diese sind

  1. Somatisch: Kraft-Ausdauertraining
  2. Funktional: Tolerierung der Alltagsbelastung
  3. Psychosomatisch: Einklang von Leib und Seele
  4. Edukativ: Umgang mit der Krankheit durch Fachinformation

Aktuelle Lage:

  • Rund 6.500 Herzgruppen in Deutschland (Stand 2023),
  • Meist an Sportvereine oder Reha-Zentren angebunden.
  • Finanzierung traditionell durch Vereinbarungen mit gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der “Verordnung von Rehabilitationssport”.

2. Herausforderungen für die Zukunft

2.1. Demographischer Wandel

Deutschland wird älter. Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden in einer alternden Bevölkerung noch häufiger auftreten. Einer der Gründungsaspekte von AHGs war u.a. die Rückführung in das berufliche Umfeld (Wiedereingliederung). Das hat als einer der Hauptgründe für die Einrichtung von AHGs inzwischen an Bedeutung verloren.

Problem: Die Nachfrage nach Herzgruppen im Rentenalter wird steigen, während gleichzeitig das verfügbare Fachpersonal (insbesondere Ärzte) knapper wird.

Der Frauenanteil in den Gruppen ist traditionell niedrig. Obwohl gerade im Rentenalter Frauen häufig eine obstruktive KHK aufweisen, liegt der Frauenanteil in den Gruppen geschätzt bei weniger als 10%. Eine Gendermedizin sollte dies bewusst machen und ändern.

2.2. Ärztliche Betreuung

Eine Herzgruppe darf in Deutschland aktuell nur unter ärztlicher Aufsicht arbeiten. Das ist jedoch aktuell Diskussionsschwerpunkt.

Problem:

  • Bereits heute Schwierigkeiten, genügend Ärzte für die regelmäßige Betreuung zu gewinnen.
  • Ärztliche Honorare sind niedrig und oft wenig attraktiv im Vergleich zu anderen Tätigkeitsfeldern.
  • Junge Ärzte werden für die klassische “Herzgruppenbetreuung” kaum gewonnen.

2.3. Digitalisierung und Telemedizin

Digitalisierung muss eines der Hauptziele in der Zukunftsgestaltung der AHGs sein. Telemedizinische Angebote sind dabei wichtig . Sie wachsen, gerade nach der COVID-19-Pandemie.

Spannungsfeld:

  • Einerseits können digitale Trainingsangebote sinnvoll ergänzen (z. B. telemedizinische Überwachung der Herzfrequenz während der Übungen und während des Heimtrainings).
  • Andererseits kann die soziale Komponente von Herzgruppen – der Austausch unter Betroffenen – nicht vollständig durch digitale Formate ersetzt werden.

2.4. Finanzierungsfragen

Obwohl die Herzgruppen bislang über Rehabilitationssport-Verordnungen finanziert werden, gibt es Anzeichen für stärkere Prüfungen und Bürokratisierungen seitens der Kostenträger.

Risiko:

  • Kürzungen oder komplizierte Abrechnungsvorgaben könnten Herzgruppen wirtschaftlich unter Druck setzen.
  • Kleinere Gruppen könnten schließen.

2.5. Unterschiedliche Qualitäten

Die Qualität der Betreuung schwankt stark zwischen einzelnen Gruppen, weil es keine bundeseinheitliche, verpflichtende Qualitätskontrolle gibt (gemischte Gruppen)

Zukunftsaufgabe:

  • Einführung bundesweiter Standards und Zertifizierungen wäre notwendig, um Effektivität und Patientensicherheit langfristig zu sichern.

3. Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten

3.1. Erweiterung des Personalspektrums

Es wird diskutiert, ob qualifizierte Nicht-Ärzte (z. B. speziell geschulte Notfallsanitäter oder Sporttherapeuten) bestimmte Aufgaben übernehmen könnten, ähnlich wie es in der Notfallmedizin oder der Altenpflege bereits erfolgt.
Meinung:
Ich befürworte eine behutsame Öffnung, um den Fortbestand der Gruppen zu sichern, allerdings unter klarer ärztlicher Supervision und einem entsprechenden Qualitätssicherungssystem.

3.2. Digitalisierung ergänzend nutzen

  • Online-Angebote sollten Herzgruppen nicht ersetzen, aber gezielt ergänzen (z. B. bei Wetterextremen, pandemischen Lagen).
  • Monitoring über Apps könnte Risikopatienten besser schützen.
  • Hybridmodelle (Präsenz und digital kombiniert) werden vermutlich an Bedeutung gewinnen.

3.3. Prävention stärken

Herzgruppen könnten sich perspektivisch auch für Menschen mit hohem kardiovaskulärem Risiko öffnen, also präventiv arbeiten (z. B. Patienten mit Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2 oder familiärer Vorbelastung).
Meinung:
Das wäre eine äußerst sinnvolle Weiterentwicklung, weil Prävention volkswirtschaftlich und individuell deutlich effizienter ist als Rehabilitation nach manifestem Herzinfarkt.

3.4. Politische Förderung notwendig

Die Politik muss die Herzgruppen aktiv unterstützen:

  • Förderprogramme für ärztliche Betreuung und Ausbildung.
  • Anreize für junge Ärzte, sich im Bereich Rehabilitationssport zu engagieren.
  • Entbürokratisierung bei Abrechnungen.

Ohne gezielte politische Maßnahmen wird das System langfristig ausdünnen oder nur noch regional lückenhaft bestehen können.


4. Fazit

Die Herzgruppen in Deutschland stehen an einem Wendepunkt.
Ohne strukturelle Reformen – in Bezug auf Personal, Finanzierung, Digitalisierung und Prävention – wird ihre Flächendeckung gefährdet sein.

Gleichzeitig bieten neue Technologien, gesellschaftliche Veränderungen und ein zunehmendes Präventionsbewusstsein große Chancen, Herzgruppen moderner, vielfältiger und effizienter zu gestalten.

Wir sind daher der Überzeugung, dass Herzgruppen auch in Zukunft eine unverzichtbare Säule der kardiologischen Versorgung Und Rehabilitation in Deutschland bleiben sollten – vorausgesetzt, sie öffnen sich behutsam für Innovationen und erhalten entschlossene politische und kommunale Unterstützung.